Wortstattnächte 2025 im Kosmos Theater
4 Szenische Lesungen neuer Theaterstücke aus dem Drama Lab der WIENER WORTSTAETTEN
Man kann das Format der szenischen Lesung mittlerweile als „Signature Production“ der WIENER WORTSTAETTEN bezeichnen.
Im Rahmen der Wortstattnächte werden an zwei Abenden alle neuen Stücke des Drama Lab 2025 präsentiert.
Zu den Stücken:
„#diegleichgeschalteten“ von Renate Aichinger setzt sich mit den Herausforderungen und gesellschaftlichen Erwartungen an Mütter auseinander. Die neue Rechte tritt als verführerischer Chor auf und lockt die Protagonistin Ava. In der Spielplatz-Bubble werden Alltag und Zukunft verhandelt. Sprachlich raffiniert gebaut, wechselt das Stück zwischen Gegenwart und Erinnerung an frühere (bessere?) Zeiten.
Renate Aichinger, lebt als Text-, Theater- & Tochterliebhaberin mit ihrer Familie in Wien. Sie hat zahlreiche Werke veröffentlicht, darunter vier Bücher sowie Stücke für die Offene bzw. Junge Burg am Burgtheater oder das Junge Schauspielhaus Zürich. Zuletzt wurde ihr Stück „#dieteilzeitlosen“ am Theater Kosmos in Bregenz uraufgeführt.
„frei tauchen“ von Eva Bormann behandelt die Fragen von Geschlechtsidentität und Transformation. In ihrem Monolog möchte die junge Lehrerin eigentlich über ihr Hobby, das Freitauchen, erzählen. Dabei rückt die Geschichte ihres 13-jährigen Bruders in den Mittelpunkt, der nun ihre Schwester ist, Ino. Das Stück erzählt eine persönliche, hoch-emotionale Geschichte eines jungen Menschen und dessen Kampf um Akzeptanz und Anerkennung.
Eva Bormann, geboren 1982 in Weimar, studierte Theater- und Literaturwissenschaft sowie Soziologie an der Universität Leipzig. Sie arbeitete als Dramaturgin am Hessischen Landestheater Marburg, dem Theater Heilbronn sowie dem Schauspielhaus Bochum. Seit 2018 ist sie als Schauspieldramaturgin am Deutschen Nationaltheater und Staatskapelle Weimar engagiert.
„Radio Goo-Goo“ von Judith Humer spielt in der nahen Zukunft und erzählt vom „Tag der Tage“, dem sprichwörtlich letzten Tag der Menschheit. Eine unermüdliche Radio-Reporterin berichtet, wie unterschiedlich Menschen auf das bevorstehende Ereignis reagieren. Begleitet von einem nostalgischen Soundtrack besucht sie Friedhöfe, Nagelstudios, verwaiste Geburtsklinken, und den letzten geöffneten Mäcci. Ein Theaterstück mit Planetenballett voll skurrilem Humor.
Judith Humer, geboren 1986 in Linz, studierte Romanistik mit Schwerpunkt Literatur an der Universität Wien. Sie arbeitete als Regie- und Dramaturgieassistentin unter anderem am Berliner Ensemble und der Schaubühne Berlin. Sie wurde mit mehreren Stipendien ausgezeichnet und erhielt 2024 den Förderpreis beim Berliner Hörspielfestival.
„Taxi Helena“ von Xaver Schumacher ist eine Komödie, in der die antiken Göttinnen Hera, Athene und Aphrodite und der Kapitalismus aufeinanderprallen, bis die Plastiksackerl platzen. Vom Spar in Sparta geht’s per Fähre nach Troja, wo selbst aus der Belagerung noch ein Geschäftsmodell entwickelt wird. Die Geburtsstunde von Airbnb. Tempo, Sprachwitz und Diskurs dieses Stücks erinnern an Rene Pollesch.
Xaver Schumacher, geboren in Tirol, schreibt, spielt, inszeniert und moderiert Theaterstücke, Kabarettprogramme, Show- und Videoformate. Er ist Teil des Entertainment-Ensembles POSTMODERN TALKING und Experte in Wrestling und griechischer Mythologie.
Über das Drama Lab
Das Drama Lab ist das Herzstück der WIENER WORTSTAETTEN. Es ist ein über Jahre entwickeltes Modell der Zusammenarbeit mit Autor*innen, um gute Arbeitsbedingungen für freischaffende Schriftsteller*innen zu ermöglichen, um neue Stücke für die unterschiedlichen Bühnen dieser Stadt und darüber hinaus zu schreiben. Dabei kooperieren die WIENER WORTSTAETTEN mit stets wechselnden „Patentheatern“, die für eine Saison Teil des Drama Labs sind und sich verpflichten, in der darauffolgenden Spielzeit eines der entstandenen Stücke uraufzuführen. 2025 ist dies das Kosmos Theater.
Die entstandenen Stücke werden zudem in der von den WIENER WORTSTAETTEN herausgegebenen Edition Goldstück publiziert.