Ein internationales Co-writing-Projekt

Is tolerance the way to live peacefully? -
No, I believe the way is to deeply know the nature of the human being and accept it in every aspect.“ (Liv Ferracchiati)

Wo verläuft die Grenze des Erträglichen? Wann reißt der Geduldsfaden? Wie weit dürfen/wollen/müssen wir gehen? Und was passiert, wenn eine*r denkt „So geht es nicht mehr weiter“? – Im Rahmen eines internationalen Symposiums haben sich 8 Autor*innen mit diesen Fragen und den daraus folgenden Konsequenzen beschäftigt. Das Ergebnis ist ein vielstimmiges, europäisches Episodenstück.

Texte/Szenen von:
Liv Ferracchiati (Aus dem Italienischen von Doris Geml)
Nathalie Fillion (Aus dem Französischen von Almut Lindner)
Tomasz Man (Aus dem Polnischen von Agnieszka Sikorska)
Josep Maria Miró (Aus dem Katalanischen von Birgit Weilguny)
Jacinto Lucas Pires (Aus dem Portugiesischen von Ilse Dick)
Radu Popescu (Aus dem Rumänischen von Alexandra Pâzgu)
Gerhild Steinbuch
Bernhard Studlar

Mit: Zeynep Buyrac, Sebastian Wendelin Kovacic, Lilly Prohaska, Christina Scherrer, Lara Sienczak, Benjamin Vanyek und Lukas Wurm

Regie: Maria Sendlhofer & Paul Spittler
Dramaturgie: Bernhard Studlar
Bühne & Ausstattung: Renato Uz
Musik: Philipp Pettauer
Video: Patrick Topitschnig
Regieassistenz: Linda Schwärzler
Illustration: Artur Bodenstein
Produktion: Martina Knoll

Die Spieltermine im November und Dezember 2020 mussten Pandemie bedingt abgesagt werden.
Die Aufzeichnung der szenischen Lesung wurde am 21. Dezember 2020 auf Youtube und Facebook gestreamt.

Die mehrsprachige Publikation ist als e-Book verfügbar:


Die Frage nach dem „Ende der Toleranz“ stellt sich sowohl im Privaten wie auch im Politischen. Im öffentlichen Raum ebenso wie im Schlafzimmer. Uns interessieren die Spannungsbögen zwischen diesen Welten und die vielfältigen Assoziationen mit dem Thema. Darüber hinaus öffnet der vielschichtige europäische Blickwinkel (Frankreich, Italien, Österreich, Polen, Rumänien, Spanien) auf diese allgemeine Fragestellung Türen zu diversen Gesellschaften und auf literarischer Ebene versprechen die verschiedenen Schreibstile und Theatertraditionen der Herkunftsländer der AutorInnen eine spannende Auseinandersetzung, nicht zuletzt auch mit dem Handwerk des Schreibens.

Ausgehend von der titelgebenden Fragestellung nach dem „Ende der Toleranz“ haben die WIENER WORTSTAETTEN im Mai 2019 ein internationales Symposium in Wien veranstaltet, zu dem 8 AutorInnen eingeladen wurden, um 4 Tage lang miteinander zu diskutieren und zusammen Ideen für den Austausch untereinander zu entwickeln.

Seit Anbeginn haben sich die WIENER WORTSTAETTEN als Schreiblabor verstanden, in dem neue Wege des dramatischen Schreibens ausprobiert wurden. Mit diesem Co-writing-Projekt erweitern wir unser Spektrum und betreten den europäischen (Sprach)Raum. Die Beteiligung so vieler internationaler AutorInnen an einem gemeinsam entwickelten und geschriebenen Drama nimmt in der freien Wiener Theaterszene gewiss eine Sonderstellung ein.

Statements der AutorInnen:

Is tolerance the way to live peacefully? – No, I believe the way is to deeply know the nature of the human being and accept it in every aspect. Investigating the end of tolerance is a way to study this.
Liv Ferracchiati, Italy

“The end of tolerance” is a wonderfully difficult theme — a great one to investigate through playwriting.
Jacinto Lucas Pires, Portugal

The project is very important for me because it’s the first time that I have the opportunity to work together with great colleagues from different countries across Europe. From our first encounter I was convinced of the great quality of this future project because of the “chemistry” between us playwrights. I also find it very meaningful because of the complex theme. It deals with profound thoughts and ideas around our role in this tormented contemporary world.
Radu Popescu, Romania

“The end of tolerance” sounds controversial enough to start to think and open enough to start to write. This European collective writing project is an exciting encounter with other playwrights and the best example to show the “Fabulamundi spirit”.
Nathalie Fillion, France

„The end of tolerance“ is asking great questions about European culture, ideas, habitations and nightmares we produce every day. Tolerance is to love another and accept borders. Where is my tolerance when I’m listening to my partner, my family, my friends and my enemies?
Tomasz Man, Poland

At first glance, the end of tolerance seems to be the perfect description of contemporary xenophobic right-wing movements in Europe. As a writer, I would like to look at the word more closely and explore different views on the subject to not only „tolerate“ but respect other writers´ ideas and thoughts and start a collaborative process to talk about Europe and how to respect each other´s „foreignness“.
Gerhild Steinbuch, Austria

Eine Koproduktion von WIENER WORTSTAETTEN und WERK X im Rahmen von „Fabulamundi. Playwriting Europe“.

Fotos: Joachim Kern