Das Ende der Toleranz / The End of Tolerance
E-Book zum internationalen Co-writing-Projekt der WIENER WORTSTAETTEN im Rahmen von „Fabulamundi. Playwriting Europe

Mit Szenen von Liv Ferracchiati, Nathalie Fillion, Tomasz Man, Josep Maria Miró, Jacinto Lucas Pires, Radu Popescu, Gerhild Steinbuch, Bernhard Studlar

Über das Stück
Die Frage nach dem „Ende der Toleranz“ stellt sich sowohl im Privaten wie auch im Politischen. Im öffentlichen Raum ebenso wie im Schlafzimmer. Es waren die Spannungsbögen zwischen diesen Welten und die vielfältigen Assoziationen mit dem Thema, die die Autor*innen interessiert haben. Darüber hinaus öffnet der vielschichtige europäische Blickwinkel (Frankreich, Italien, Österreich, Polen, Rumänien, Spanien) auf diese allgemeine Fragestellung Türen zu diversen Gesellschaften. Auf literarischer Ebene zeigen die verschiedenen Schreibstile und Theatertraditionen der Herkunftsländer der Autor*innen eine spannende Auseinandersetzung mit dem Thema und nicht zuletzt auch mit dem Handwerk des Schreibens.
Seit Anbeginn im Jahre 2005 verstehen sich die WIENER WORTSTAETTEN als Schreiblabor, in dem neue Wege des dramatischen Schreibens erprobt werden. Mit diesem internationalen Co-writing-Projekt erweiterten wir unser Spektrum und betraten den europäischen (Sprach-) Raum. Die Beteiligung so vieler internationaler Autor*innen an einem gemeinsam entwickelten und geschriebenen Drama nimmt in der Geschichte unserer Projekte und Produktionen gewiss eine Sonderstellung ein.

Über das Projekt
Ausgehend von der titelgebenden Fragestellung nach dem „Ende der Toleranz“ haben die WIENER WORTSTAETTEN im Mai 2019 ein internationales Symposium in Wien veranstaltet, zu dem acht Autor*innen eingeladen waren, um vier Tage lang miteinander zu diskutieren und zusammen Ideen für den Austausch untereinander zu entwickeln. Dabei
ging es sowohl um Informationen zur aktuellen beruflichen Lage von Autor*innen in den jeweiligen Herkunftsländern als auch um gesellschaftliche Themen und den Stellenwert von Gegenwartsdramatik in Europa. Dieses Treffen fand im Rahmen des EU-Projekts „Fabulamundi. Playwriting Europe“ statt, an dem fünfzehn Partnerinstitutionen aus zehn Ländern beteiligt waren.
Bereits im Vorfeld wurde mit den eingeladenen Autor*innen darüber kommuniziert, wie es gelingen könnte, ein gemeinsames Werk zu schreiben. Die Idee eines Co-writing-Projekts wurde während des Symposiums weiter diskutiert. Dabei wurde nach Methoden gesucht, wie man trotz der Vielsprachigkeit zu einer verbindenden Form für die einzelnen Texte gelangen könnte oder ob nicht im Gegenteil gerade die Vielseitigkeit der Form einen Reiz darstellen könnte. Schließlich ei- nigte man sich auf eine gewisse Verbindlichkeit, was die Länge der einzelnen Texte und die Anzahl der Figuren anging. Inhaltlich bestand für die Autor*innen jedoch völlige Freiheit.
Nach einem mehrstufigen und mehrmonatigen Schreib- und Übersetzungsprozess liegt das fertige Werk nun vor.
Die Publikation bietet die Möglichkeit, die Texte in Originalfassung sowie in deutscher und englischer Übersetzung zu lesen. Weiters werden die Autor*innen und die Übersetzerinnen kurz vorgestellt. Das Bildmaterial umfasst Fotos einer szenischen Lesung des Stücks, die im November 2020 in Wien stattgefunden hat, und Fotos diverser Treffen der Autor*innen im Rahmen von „Fabulamundi. Playwriting Europe“.

Zusätzlich zu den acht Stücken in den jeweiligen Originalfassungen, sind eine deutsche und eine englische Übersetzung sowie Statements der Autor*innen und Informationen über das europäische Autor*innennetzwerk „Fabulamundi. Playwriting Europe“ zu finden.

Gerhild Steinbuch: Das Ende der Toleranz / The End of Tolerance / Das Ende der Toleranz
Jacinto Lucas Pires: Abteilung für offizielle Phantasie / Department of Official Imagination
Tomasz Man: End of Tolerance / End of Tolerance / Departament da Imaginacao Oficial

Radu Popescu: Liederabend
 / Song Recital /Recitalul (Concertul) lui Hitler
Josep Maria Miro: ICH
 / ME / JO
Liv Ferracchiati: Die Grille
 / The Cricket / Il Grillo
Nathalie Fillion: Am Anfang war …
 / In the Beginning Was… / Au commencement
Bernhard Studlar: Wege zu leben. Wege zu sterben. / Ways of Living. Ways of Dying. / Wege zu leben. Wege zu sterben.

Übersetzerinnen: Agnieszka Birsak, Ilse Dick, Doris Geml, Almut Lindner, Valerie Melichar, Alexandra Pazgu, Birgit Weilguny

Herausgeber: Bernhard Studlar
Lektorat: Doris Geml
Grafische Gestaltung: Artur Bodenstein
Herstellungsleitung: Martina Knoll

Copyright der Texte: die Autor*innen bzw. Übersetzer*innen
Copyright der Fotos: Joachim Kern, WIENER WORTSTAETTEN

Alle Rechte, insbesondere der bühnenmäßigen Aufführung, vorbehalten.
Die Aufführungsrechte liegen bei den WIENER WORTSTAETTEN.