Ein Festival für neue Dramatik in Kooperation mit Volkstheater Wien und Max Reinhardt Seminar.

10. bis 13. März 2016

Nach welchen Gesichtspunkten kann heutzutage der Begriff „Volkstheater“ definiert werden? Welche Themen werden verhandelt und welche Stile zeichnen neue Stücke aus? Mit diesen Fragen machten sich die drei Kooperationspartner auf die Suche und wählten sechs AutorInnen und ihre Texte aus, die in szenischen Lesungen präsentiert werden. Mit drei von ihnen haben die WIENER WORTSTAETTEN bereits in der Vergangenheit erfolgreich zusammengearbeitet.

Die ausgewählten AutorInnen und ihre Stücke:

Thomas Köck „Isabelle H. (geopfert wird immer)“

Der junge Soldat C. und die illegale Immigrantin Isabelle H. haben sich in einer Lagerhalle verschanzt. Dorthin gelangen sie am Ende einer gemeinsamen Flucht vor der Polizei, die mit einem Kennenlernen an einer Raststätte, einer fatalen Polizeikontrolle und einem versehentlichen Mord begann. Daniel C. ist kürzlich von seinem Afghanistan-Einsatz nach Hause gekommen und hat Probleme, sich wieder in den Alltag einzufinden. Isabelle H. hat einen langen Fluchtweg hinter sich, über den genauere Informationen zu geben sie verweigert – Isabelle Hubert sei ihr Name, ist das Einzige, was sie behauptet.

Regie Felix Hafner, Dramaturgie Andrea Zaiser
Mit Okan Cömert, Max Gindorff, Katharina Klar, Christoph Rothenbuchner
Freitag, 11.3., 20 Uhr (Voraufführung); Samstag, 12.3., 20 Uhr (Premiere)
Volx/Margareten, Margaretenstraße 166, 1050 Wien

weitere Termine im März und April 2016

Rhea Krcmárová „Reigen reloaded“

Es geht rund an der Partnerbörse. Die junge Autorin Rhea Krcmárová transportiert Schnitzlers Beziehungsklassiker in die Gegenwart. Aus dem Ehegatten und dem süßen Mädel werden Kuschelbär69 und Princess Prada. Doch egal welche Identitäten sie sich im Netz auch suchen, am Ende stehen einander Männer und Frauen gegenüber, zurückgeworfen auf ihre nackte Existenz, und versuchen sich an der Optimierung ihrer Sexualität.

Regie David Stöhr, Dramaturgie Hans Escher
Mit Anja Herden und Sebastian Klein
Samstag, 12.3., 16.30 und 18 Uhr; Sonntag, 13.3., 20 Uhr
Max Reinhardt Seminar, Penzinger Straße 9, 1140 Wien

Margret Kreidl „Schöne Axt zum Auslichten“

Der Unsinn, der in der Welt der Bankvorstände, der Kunden- und Anlageberatung, der Coaching-Firmen, der politischen Gremien und der Psychotherapie-Stuben besprochen wird – hier wird er wörtlich genommen. Die Systemkrise zeigt sich als Sprachkrise, aber das Spiel mit der Sprache macht die Verhältnisse erkennbar. Margret Kreidl entwirft ein Sprechpanorama, in dem die Personen aus ihrer Alltagssprache immer wieder in verrückte Sprach- und Sinnverdrehungen geraten: ein komisches Panoptikum der Normalität.

Regie Maria Stadler, Dramaturgie Peter Roessler
mit Josephine Bloéb, Alina Hagenschulte, Lena Kalisch und Emilia Rupperti
Donnerstag, 10.3., 18.30 Uhr; Freitag, 11.3., 18.30 Uhr; Sonntag, 13.3., 17 Uhr
Max Reinhardt Seminar, Penzinger Straße 9, 1140 Wien

Valerie Melichar „Sonnenkinder. Sternenstaub. Letzte Televisionen“

Valerie Melichar schildert ein poetisches Endzeitszenario, in dem sich die Hauptfigur Spider, ein junger Mann Anfang 20, auf den Weg macht, um die große Liebe zu befinden, bevor die Welt endgültig untergeht. Nach einer Odyssee voll skurriler Begegnungen strandet er zusammen mit seinem Kumpel Wolljacke auf einer einsamen Insel. Wie Robinson Crusoe und Freitag leben die beiden dort in Liebe und Freundschaft, doch der heranstürmende Hurrikan Kunigunde droht das Idyll zu zerstören…

Regie Maria Sendlhofer, Dramaturgie Bernhard Studlar
Mit Markus Bernhard Börger, Enrique Fiß und Carolin Knab
Donnerstag, 10.3., 18.30 Uhr; Samstag, 12.3., 18 Uhr; Sonntag, 13.3., 18.30 Uhr
Max Reinhardt Seminar, Penzinger Straße 9, 1140 Wien

Azar Mortazavi „Sammy und die Nacht“

Die Folgen der iranischen Revolution 1979 wirken, obwohl tausende Kilometer entfernt, bis tief in die Beziehung der jungen deutschen Ärztin Maria und ihrem iranischen Studenten Omid hinein. Marias Wunsch nach einem gelingenden bürgerlichen Leben zerschellt an Omids Schmerz über die Gewalt in seiner Heimat. Voll Hingabe kümmert er sich um den geflüchteten und traumatisierten Sammy. Azar Mortazavi beschreibt die Liebe in Zeiten einer fernen, allzu nahen Kriegs und ein Paar, dem die Worte füreinander ausgehen.

Regie Stefan Schweigert, Dramaturgie Veronika Maurer
Mit Bagher Ahmadi, Laura Laufenberg, Johnny Mhanna, Seyneb Saleh und Birgit Stöger
Donnerstag, 10.3., 20 Uhr; Freitag 11.3., 17 Uhr; Sonntag, 13.3., 14 Uhr
Max Reinhardt Seminar, Penzinger Straße 9, 1140 Wien

Magdalena Schrefel „Danke, dass ich jetzt Ihren Hund halten darf“

Eine pflegebedürftige Alte, ihre einsame Tochter, ein junger Pfleger und ein Hund in Menschengestalt leben in einer seltsamen Gemeinschaft. Sie sehnen sich nach Zärtlichkeit, schwelgen in der Vergangenheit und begegnen sich mit Grausamkeit, bis das Warten vorerst ein Ende hat und durch eine surreale Heimsuchung abgelöst wird.

Regie Alexandru Weinberger-Baru, Dramaturgie Mona Schwitzer
Mit Lukas Watzl, Johannes Prosl, Lukas Holzhausen, Maximilian Herzogenrath
Donnerstag, 10.3., 20 Uhr; Freitag, 11.3., 17 Uhr; Sonntag, 13.3., 15.30 Uhr
Max Reinhardt Seminar, Penzinger Straße 9, 1140 Wien

Spezialhinweis!
Samstag, 12. März 2016 um 15.00 Uhr veranstalten die WIENER WORTSTAETTEN ein dramatisches Kaffeekränzchen, bei dem wir uns die Frage stellen: „Warum schreibt man?“
Gute Frage – Schwierige Antwort? Mal sehen. Wir laden die ausgewählten fünf Autorinnen und das Publikum zu einem Gespräch über die (Un)Möglichkeiten, die Verlockungen und die Ansprüche des zeitgenössischen Schreibens fürs Theater.
Kaffee, Kuchen und Konflikte
Samstag, 12. März 2016, 15.00 Uhr
Büro der WIENER WORTSTAETTEN, Schönbrunner Straße 9, 1040 Wien
Eintritt frei!

Eine Übersicht über das genaue Programm sowie Informationen zum Kartenverkauf finden Sie hier.

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